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Piloträume

Im Rahmen des Modellvorhabens wurden auf Grundlage einer umfangreichen Bewertung der Status-Quo-Situation Piloträume identifiziert, in denen in der zweiten Phase des Projektes Schwerpunktprojekte für konkrete Anwendungsfälle ausgearbeitet werden sollten. Als Piloträume ausgewählt wurden die Stadt Geestland, die Gemeinde Wurster Nordseeküste und die Samtgemeinde Land Hadeln.

Auswahl von Piloträumen

In der Umsetzungsphase sollen die zeitlichen und finanziellen Ressourcen des Modellvorhabens auf Piloträume konzentriert werden. Hier sollen Handlungsoptionen erprobt und erste Erfahrungen mit der Umsetzung gesammelt werden. Ziel war es, sichtbare und greifbare Lösungen (Pilotprojekte als „Leuchttürme“) zu schaffen, die auch andere Akteure zum Handeln motivieren.

Zur Identifizierung der Piloträume wurde der Handlungsbedarf in allen Gemeinden im Landkreis Cuxhaven anhand von drei Themenfeldern bewertet, die jeweils durch verschiedene Kriterien untersetzt sind:

  • Handlungsbedarf „Daseinsvorsorge“
  • Handlungsbedarf „Mobilität“
  • Mitwirkungsinteresse und Realisierungschancen

Ein wichtiger Aspekt war dabei auch der aus Gemeindefusionen entstandene Handlungsbedarf.

Der Lenkungsausschuss entschied sich in seiner Sitzung am 16. Februar 2017, mit drei Piloträumen in die Umsetzungsphase zu gehen: Stadt Geestland, EG Wurster Nordseeküste und SG Land Hadeln.

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BMVI_Grafik_Pilotregionen

Pilotraum Stadt Geestland 

Im Pilotraum Stadt Geestland soll ein multifunktionales Mobilitätsangebot auf der Basis eines neu zu beschaffenden Elektrofahrzeugs etabliert werden. Das Fahrzeug soll in erster Linie für einen ehrenamtlichen Fahrdienst eingesetzt werden, der

a) das AST-Angebot auf Relationen ergänzt, wo dieses nicht fährt, oder

b) speziell auf mobilitätseingeschränkte Personen ausgerichtet ist, für die Bus- und AST-Fahrten nicht infrage kommen.

Außerhalb der Betriebszeiten des Fahrdienstes soll das E-Fahrzeug den Bürgern von Geestland als Carsharing-Fahrzeug zur Verfügung stehen. Um eine Grundauslastung des Verleihangebots zu erreichen, soll ein „Anker-Nutzer“, z.B. ein ortsansässiges Unternehmen, gewonnen werden, der das Fahrzeug als Poolfahrzeug nutzt.  Aktuell werden verschiedenen Optionen zu den Einsatzmöglichkeiten des E-Fahrzeugs und potenziellen Nutzern untersucht. Hieraus werden sich die benötigte Fahrzeuggröße und der zukünftige Fahrzeugstandort ableiten lassen.

Das Projekt wird vom Pilotraum-Arbeitskreis Stadt Geestland vorangetrieben und begleitet. Der Arbeitskreis hat unter Leitung der Stadt Geestland bislang zweimal getagt (21.11.17 und 22.02.18). Die nächste Arbeitskreissitzung wird am 17.05.17 stattfinden.

Pilotraum EG Wurster Nordseeküste 

Im Pilotraum Wurster Nordseeküste war zunächst überlegt worden, im Rahmen eines Pilotprojekts einen Lebensmittel-Lieferservice eines ortsansässigen Einzelhändlers mit dem AST-Angebot in der Gemeinde zu verknüpfen. Dann ergaben sich für den Einzelhändler neue Möglichkeiten, den Lebensmittel-Lieferservice in Eigenregie durchzuführen.

Der Pilotraum-Arbeitskreis Wurster Nordseeküste entschied sich daher dafür, als Pilotprojekt die Bahn-Haltepunkte in Dorum, Nordholz und Wremen zu kleinen Mobilitätsstationen „XS“ aufzuwerten. Insbesondere am Bahnhof Dorum bestehen mit der Bahn/Bus/AST-Verknüpfung und den Fahrradabstellanlagen bereits gute Voraussetzungen. Ein Fahrrad- bzw. Pedelec-Verleihangebot könnte folgen. Zudem ist geplant, alle drei Standorte mit E-Ladestationen für Elektroautos- und Elektrofahrräder auszustatten.

Der Arbeitskreis hat unter Leitung der Gemeinde Wurster Nordseeküste bislang zweimal getagt (21.11.17und 21.02.18). Die nächste Arbeitskreissitzung wird am 16.05.17 stattfinden.

Pilotraum SG Land Hadeln

Im Pilotraum Land Hadeln planen das Capio-Krankenhaus und die Gemeinde, am Standort Ihlienworth eine Zweigpraxis mit nicht-ärztlicher Praxisassistenz einzurichten. Hierzu soll ein gemeindeeigenes Gebäude in zentraler Lage umgenutzt werden.  Die ärztliche Betreuung könnte über eine Kombination aus tageweiser Besetzung der Zweigpraxis mit Ärzten, telemedizinischen Ansätzen und einer vor Ort präsenten nicht-ärztliche Praxisassistenz erfolgen. Das Pilotprojekt findet auch die Unterstützung der kassenärztlichen Vereinigung Niedersachsen, die ebenfalls Erfahrungen mit neuen Formen der medizinischen Daseinsvorsorge sammeln möchte. Derzeit wird ein Konzept für die Zweigpraxis ausgearbeitet (Aufgaben der nicht-ärztlichen Praxisassistenz, Anwendungsfelder für telemedizinische Ansätze, bauliche Voraussetzungen).

Der Arbeitskreis unter Leitung der Samtgemeinde hat bislang dreimal getagt (22.11.17, 14.02.18,  und 21.03.18). Die nächste Arbeitskreissitzung wird am 16.05.17 stattfinden.